: Jahresrückblick 2017
Das Jahr 2017 brachte einen kalten Frühling. Das Wachstum der Pflanzen kam nur sehr zögerlich in Gang und ein großer Teil der Obstblüten erfror.
Eine kurze und trockene Hitzeperiode im Mai brachte Rucola, Stielmus und Spinat dazu, vorzeitig zu blühen, und die Ernte endete früher.
Anschließend kam ein kühler, regenreicher Sommer. Mangold (450kg Jahresernte), Rote Bete(800kg), Zuckererbsen(170kg), Rondini(450kg) und Grünkohl(350kg)
gediehen bei diesem Wetter prächtig. Der Acker musste kaum gewässert werden. Für Zucchini und Bohnen fehlte die Wärme. Selbst im Folienzelt erröteten
die Tomaten nur langsam. Die Buschbohnensaat keimte schlecht, deshalb mussten 600 Pflanztöpflein nachgezogen und gepflanzt werden. Der Altweibersommer fiel aus,
und es folgte ein nasskalter Herbst, dessen Stürme auch an unserem Hof nicht spurlos vorübergingen.
Mit Jäten und Hacken verbrachten wir in diesem Jahr wieder viel Zeit auf dem Gemüseacker. Das Franzosenkraut fand bei dem feuchten Wetter ideale Wachstumsbedingungen
und war in den Kürbissen und Kartoffeln schneller als wir. In den anderen Kulturen hatte das Unkraut hingegen weniger Präsens: Durch dichtere Bepflanzung, teilweise in Mischkultur
und schnellem Fruchtwechsel wurde es besser unterdrückt. Bei vielen Pflanzkulturen (Kohlrabi, Grünkohl, Mangold, Herbstsalate) konnten wir das Wachstum durch eine Mistkompostgabe
beim Pflanzen beschleunigen. Nach der schlechten Erdbeerernte musste im Herbst dringend ein neues Erdbeerbeet angelegt werden. Erstmals verwendeten wir dafür eigenes Pflanzgut.
Wir ernteten 1600 Salate, die ersten Salate vier Wochen früher als sonst aus dem Folienzelt. Für die nachfolgenden Tomaten übernahm eine Tröpfelbewässerung den Gießdienst.
Viel Zeit verbrachten wir mit dem Absammeln der Kohlweißlingsraupen in Grünkohl und Kohlrabi. Die Möhren waren stark von der Möhrenfliege befallen. In der kommenden Saison
müssen wir die gefährdeten Kulturen wieder mit Netzen schützen. Wanzen, die bei feuchter Witterung zeitweise massenhaft auftraten, perforierten Mangold- und Rote-Bete-Blätter.
Schnecken wurden von den Hofkröten unter Kontrolle gehalten.
In diesem Jahr erlebten wir zweimal das Abenteuer Heuernte. Dazu brauchen wir mehrere Tage regenfreies Wetter, hilfsbereite Nachbarn
und viel Glück mit der alten Technik. Jedes Mal fielen die ersten Regentropfen, als der letzte Hänger gerade im Trockenen stand. Nun haben wir wieder ausreichend Futter für unsere Tiere.
Bei einer großen Wanderung durch den Fläming durften unsere beiden Esel mit ihren neuen Tragegestellen das Gepäck schleppen. Wir alle waren traurig, wieder so schnell zu Hause zu sein.
Bis zur nächsten Wanderung traben sie regelmäßig neben dem Fahrrad her.
Unser kleiner Biohof ist für uns ein paradiesischer Ort. Auch viele Insekten, Lurche und Vögel fühlen sich hier wohl. Die anstehende Arbeit lässt nie Langeweile aufkommen. Wann immer uns
hilfsbereite Freunde und Nachbarn bei Heumachen und Heckenpflege, Jäten und Ernten unterstützten (Tendenz zunehmend), ging die Arbeit leichter von der Hand, und wir waren erfrischt von netten Gesprächen.
Mindestens genauso viel Energie wie für den Hof benötigen wir für die Kinder. Dabei nutzen wir viel Zeit fürs Musizieren. Seit September wohnen nur noch drei Kinder zu Hause, weil unser Ältester ein FSJ in Frankreich macht.
Die Besuchssonntage werden bei den Kunden immer beliebter. Es hat sich herumgesprochen, dass man hier nicht nur eine Hofführung bekommen, sondern auch bei selbstgebackenen Kuchen gepflegt plauschen kann.
Ab Februar 2018 steht uns der zweite Fahrer nicht mehr für die Auslieferung der Gemüsekisten zur Verfügung, und der Bauer wird die Berliner Kunden allein beliefern. Die Tour muss dadurch etwas gekürzt werden, und wir werden uns leider von einigen Kunden trennen.
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