: Jahresrückblick 2013
Das Jahr 2013 begann mit einem langen, kalten Winter. Ende März konnten wir ihm entfliehen – mit dem Zug fuhren wir nach Südfrankreich. Es war der erste lange Urlaub seit 10 Jahren und eine Wohltat für die ganze Familie.Wir brachten den Frühling mit, und endlich begann die Anbausaison. Die immer noch kühlen Temperaturen verzögerten das Wachstum der Pflanzen noch weiter, so dass wir erst Ende Mai die ersten eigenen Lauchzwiebeln, Spinat, Rucola und Radieschen anbieten konnten.
In den folgenden Monaten kamen dann Stielmus, Batavia- und Eichblattsalat, Mangold, Kohlrabi, Kartoffeln, Zucchini und Rondini, Stangenbohnen, Buschbohnen, Pastinaken und Endviensalat aus eigenem Anbau hinzu. Besonders wohl fühlten sich bei uns in diesem Jahr Rote Bete, Möhren, Kürbis, Grünkohl, Rucolasalat und dankten es mit hohem Ertrag. Bei den Nachtschattengewächsen sah es etwas düsterer aus: Wir ernteten nur wenig Wildtomaten und keine Physalis. Die Kartoffeln hatten Probleme mit dem Wetter (erst kühl, dann trocken und heiß), mit starkem Kartoffelkäferbefall, und sie wurden zu spät angehäufelt. Den heißen, trockenen Juli überstanden Salate, Grünkohlpflänzchen und junge Möhrensaat nur durch das aufwendige Abdecken mit Baumwollstoffbahnen.Im Sommer verwendeten wir wieder den größten Teil unserer Arbeitszeit auf dem Acker fürs Hacken und Jäten. Keine Kultur versank im Unkraut, so wie in den vergangenen Jahren.
An Obst ernteten wir Erdbeeren, Kirschen,Johannesbeeren, Mirabellen, Brombeeren, Zwetschgen, Birnen und Quitten. Um das Obstangebot in Zukunft noch zu erweitern,wurden Pfirsiche, Rhabarber, Himbeeren gepflanzt, und das alte Erdbeerbeet durch ein neues ersetzt. Die vor einigen Jahren gepflanzten Apfelbäume haben sich gut entwickelt und schenkten uns die ersten Kostproben.
Eine große Vielfalt bot unser Kräutergarten, und wir ernteten von April bis November etwa 1000 Kräuterbunde.Die Wühlmäuse haben uns in diesem Jahr weniger Schaden zugefügt. Wir experimentierten mit verschiedenen Vertreibungsmethoden und haben nun wohl mit einem Pelton-Klapperwindrad das richtige Gerät gefunden.An unseren Hof grenzt konventionell bewirtschafteter Acker. Um unsere Gemüseflächen besser dagegen abzugrenzen und vor Wind zu schützen, pflanzten wir auf der Südseite eine Weidenhecke. Mit bemerkenswerter Vitalität wuchsen selbst die kleinsten Stecklinge trotz langer Trockenheit an.
Eine traumhafte Heuernte brachte der erste und einzige Schnitt im Frühjahr. An den vielen tausend Ballen werden unsere Esel und Schafe noch lange zu kauen haben. Zu den Anbauflächen kam eine 500qm große Brache. Mit großem maschinellem Aufwand ließen wir eine bis zu 50cm dicke Schotterschicht absieben. Ein mehrjähriger Luzerneanbau soll nun das Bodenleben wieder in Schwung bringen.
Bei unserer Abo-Kiste haben wir einen permakulturellen Gleichgewichtszustand erreicht:
Da wir nur so viele Kunden beliefern, dass wir die Arbeit noch gut schaffen können, bleibt die Kundenanzahl schon seit längerem konstant.
Seit Ende August werden wir von einem FÖJler unterstützt. Er hilft uns auf dem Acker, beim Brennholz und lernt bei uns Kochen und Brot backen. Dadurch sind unsere Kinder derzeit weniger in die Hofarbeit integriert. Durch lange Fahrzeiten zu den weit entfernten Schulen und Freizeitaktivitäten bleibt unseren drei Schulkindern dafür nur wenig Zeit. Unsere Jüngste bleibt bis zum Schulstart zu Hause. Sie spielt und hilft gern auf dem Hof und übt schon fleißig am Klavier.
Für die Eltern hat eine neue Zeit begonnen. Seit dem Herbst singen sie im Chor und besuchen einen Tanzkurs.
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