: Jahresrückblick 2011

Die Anbausaison begann in einem kleinen selbstgebauten beheizbaren Gewächshaus, das im Badezimmer steht. Hier konnten wir erstmals unsere Tomatenpflanzen selbst vorziehen. Von April bis Ende Juni gab es kaum Regen. Die Gemüse-Aussaaten und -Pflanzungen wuchsen nur sehr langsam, die Erdbeeren gaben nur einen kleinen Ertrag. Überdies brachten die Eisheiligen im Mai Frost bis -4°C und ließen die Birnen-, Erdbeer-, Mirabellen- und Zwetschgenfrüchte und -blüten erfrieren. Trotz des ungünstigen Wetters, aber nur mit etwas Bewässerung hatten wir eine gute Rucola- (33kg) und Stielmusernte (240Bund). Auch mit 450 Bund Lauchzwiebeln waren wir sehr zufrieden. Auf einem Teil unserer Fläche legten wir Mistdämme an. In sie hinein pflanzten wir erstmals Bantam-Mais und daneben die Kürbisse. Eine neue Anbaufläche wurde zu einem wunderschönen Sonnenblumenbeet, nachdem wir sie wieder fruchtbar gemacht hatten: Endlos viele Schubkarren Schottersteine waren dafür abzusammeln.
Der Juli brachte viel Regen. Dabei war auch ein sehr starker Regenguss. Bei solch einem Regen fließt das Wasser von vielen Hektar umliegender Flächen auf unserem Hof zusammen. Ein Schutzdamm soll die größten Wassermassen abhalten. Er brach, und der Stall und das Heu standen unter Wasser. Außerdem spülte der Regen einen Teil der zuvor gepflanzten Salate glatt weg. Die Pflanzen auf dem Acker sind durch das viele Wasser üppig geworden. Mit dem Ernten der Bohnen kommen wir kaum noch nach. Allerdings hat auch das Unkraut unsere Urlaubspause genutzt, um kräftig nachzuwachsen. Auf dem Kartoffelacker müssen wir das Franzosenkraut vor der Ernte zuerst mit der Sense entfernen. Leider hat es mit dem Anhäufeln nicht so gut geklappt. Dadurch ist ein Ernten mit dem Kartoffelroder nicht möglich. Wir ernten sie mit der Hand – eine Arbeit, die unserer Kleinsten Mathilda großen Spaß macht.
Der August war sehr feucht, es regnete und gewitterte viel.Der Mangold wurde erstaunlich groß, deshalb war in den letzten Wochen häufig Mangold in der Kiste.In diesem Jahr werden wir dem Unkraut gar nicht Herr. Das Franzosenkraut blickt uns aus allen Kulturen an und selbst nach mehrmaligem Jäten ist nach einigen Tagen schon wieder Neues da. Zum Glück ist nun das Gemüse schon so groß, das es darunter kaum leidet. Aber das Unkraut samt sich aus und wird uns somit nächstes Jahr wieder begleiten. Die Pflanzsaison ist zu Ende. Die letzten Salate sind gepflanzt, wir hoffen, dass sie noch gut groß werden, bevor der erste harte Frost kommt. Die Buschbohnen beschenkten uns reichlich. Sie haben jetzt neue Blüten geschoben, und wir hoffen, sie bald wieder ernten zu können. Auch die Stangenbohnen haben mit der Blüte begonnen. Die Spaghettikürbisse haben wir schon zum Großteil abgeerntet. Sie vertragen die Feuchtigkeit nicht. Nun beginnt die Hokkaidokürbisernte. Viele rote Kugeln lachen uns schon auf dem Acker an. In der Erde schlummern noch immer viele Kartoffeln, die aufs Ernten warten. Die Zucchini sind in diesem Jahr mit dem Wetter sehr unzufrieden. Sie wachsen kaum. Fast jede Frucht hat eine schadhafte Stelle. Zum Glück geht es den Rondini anders. Sie tragen fleißig. Der erste Mais ist reif.
Am Ende des Monats September gab es noch viele schöne Tage. Ein Spätsommergenuss. Dankbar dafür waren auch die Pflanzen. Die Salate reckten sich zur Sonne. So konnten wir nach einer vierwöchigen Pause wieder eigene Salate anbieten. Die Tomaten bekamen Wärme zum Reifen und es reiften Kürbisse nach. Endlich gab es die Gelegenheit noch einmal Heu zu machen. Der erste Schnitt im Juni brachte uns zu wenig für den Winter. Jetzt war der Acker üppig mit Klee bewachsen. Es dauerte einige Zeit bis die Maschinen, die beim Heuen im Frühjahr kaputt gingen, repariert waren, aber dann ging es los. Da die Nächte zur Zeit sehr kalt sind und es dadurch viel Tau gibt, ist der Zeitraum am Tag, in der das Heu richtig trocken kann, nur sehr kurz. Nun haben wir genügend Futter für die Tiere und auch noch etwas Heu zum Abdecken des Gemüseackers im Winter. Jetzt haben auch unsere Stangenbohnen angefangen zu tragen. Die Sorte macht ihrem Namen „Blauhilde“ alle Ehre. Die Kartoffelfläche ist nun fast gerodet und wird danach mit Triticalen (Futtergetreide) bestellt.
Im Oktober beendeten die ersten frostigen Nächte die Saison für viele Kulturen. Auf dem Acker steht nur noch wunderschöner Mangold, Pastinaken, Rote Bete, schwarzer Rettich und Endiviensalat. Die Tomaten haben wir geerntet, um sie vor den kalten Nächten zu schützen, und lassen sie im Haus nachreifen. Auf 1ha unserer Ackerfläche wurden Tricitale mit einer Kleegrasuntersaat gedrillt.
Nun hatten wir wieder mehr Zeit, um an unseren Bauprojekten weiterzuarbeiten: Ein Lehmofen für unsere zukünftige Wohnküche wurde gesetzt. Die Entfernung des feuchten Tones vom Boden unseres zukünftigen Teiches konnten wir abschließen (siehe frühere und spätere Jahresrückblicke). Am Ende des Jahres wurde dann die Verschraubung aus Arndt's Wirbelsäule entfernt, und der Rücken ist nun wieder gesund.