: Jahresrückblick 2015

Das Jahr 2015 war für unseren Anbau kein leichtes Jahr. Die Trockenheit, hohe sommerliche Temperaturen bis fast 40°C und zeitweise starker Wind machten den Pflanzen sehr zu schaffen.Das Abdecken der Kulturen mit großen Baumwolltüchern verhinderte das Vertrocknen von kleinen Pflänzchen, ließ gesäte Kulturen keimen (Möhren) und verlängerte das Erntefenster der Salate. Da wir der Roten Bete und den Kartoffeln in der Trockenzeit nicht helfen konnten, fiel die Ernte entsprechend kleinknollig gering aus. Die Kürbisse wurden mit Gießen am Leben erhalten und sie kamen nur sehr langsam in Schwung. Leider reifte ein großer Teil der Kürbisse erst spät, vor dem ersten Bodenfrost musste er geerntet werden und taugte dann nur noch als Tierfutter. Wir hatten im Frühjahr sehr viele Kürbispflanzen gesetzt, sodass die Ernte trotzdem für die Gemüsekisten ausreichte. Obwohl der zweite Möhrensatz witterungsbedingt vollkommen ausfiel, verkauften wir fast eine Tonne Möhren. Auch mit 500kg Zucchini und Rondini, 80kg Rucola, 200kg Spinat, 800 Bund Lauchzwiebeln, 500kg Mangold waren wir zufrieden. Der trockene Sommer ließ die Freilandtomaten gut wachsen.
Die Jungpflanzenanzucht war äußerst schwierig. Durch den milden Winter gab es viele Raupen und Schnecken. Außerdem haben wir erstmals erlebt, dass auch Vögel über unsere Jungpflanzen herfielen, anstatt die Schädlinge zu vertilgen. Der Schaden war enorm und für eine erneute Aussaat war es schon zu spät im Jahr. Nun müssen wir also zu noch mehr Schutznetzen greifen.
Mit Erdbeeren konnten wir unsere Kunden drei Wochen lang verwöhnen. Es war die erste Ernte von unserem neuen Erdbeerbeet. Der Erfolg war nur mit Bewässerung und regelmäßigen Schneckenabsammeln zu meistern. Die schwarzen Johannesbeeren vertrockneten leider schneller am Strauch, als wir sie pflücken konnten. Große Freude brachten uns die Mirabellen mit reichem Ertrag.
Durch Umpflanzen bzw. Neupflanzen von Ysop, Sauerampfer, Oregano, Bohnenkraut und Estragon verjüngten wir unseren Kräutergarten. Die Petersilie wurde erstmals im Frühbeet angepflanzt. Es gab eine sehr gute Ernte. Im nächsten Jahr wird sie das Basilikum dort vollkommen verdrängen. Unser Basilikum war sehr aufwendig in der Pflege und wurde von den Kunden kaum nachgefragt.
2015 war das Jahr der Teichfertigstellung nach 8 Jahren Bau- und Pausenzeit. Noch bis in den Sommer hinein war es ein großes tiefes Loch, zwar am Fuße schon so weit gebaut, dass 30cm Wasser drinstehen konnten, aber darüber fehlten noch 1,75m oder 7 Steinringe á 96 Steine einschließlich einer gut verdichteten Tonschicht dahinter. Sobald die Landwirtschaft es zuließ, versuchten wir nebenher voranzukommen, denn Mitte August lief auch die allerletzte Verlängerung der Baugenehmigung ab. Zusätzlich mussten in den Sommerferien zwei Wochen Kistenlieferpause eingelegt werden, die es in sich hatten: Mit einer 6 Personen starken Arbeitsbrigade (6-44 Jahre alt) und einem gemieteten Radlader ging es langsam voran. Anfangs noch zu langsam, denn wir benötigten für den ersten Steinring 3 Tage… Aber dann wurden die Arbeitsabläufe optimiert, die Ausleihdauer noch einmal um zwei Tage, schon in die neue Lieferwoche hinein, verlängert und dann und dann und dann…hatten wir es wirklich geschafft. Nun war unser romantischer Tonteich nicht besonders hübsch anzusehen, sondern ein furchtbar zerfahrenes Baustellenareal. Auch die Frösche wunderten sich, dass sie jetzt vom Beckenrand immer knapp 2 Meter tief in das noch flache Wasser springen mussten. Da noch etwas Baumaterial übrig war, und wir im Frühling den Unmengen von Fröschen und Kröten fasziniert beim Ablaichen in der Bauruine zugeschaut hatten, beschlossen wir kurzerhand noch einen kleinen flacheren Froschteich hinzuzubauen.
Im Mai kamen drei Fuchskopfschafsdamen in unsere Herde dazu. Da unsere Milchschafe eine sehr futteranspruchsvolle Rasse sind und gesundheitlich sehr empfindsam, wollten wir noch eine andere Rasse hinzunehmen. Tatsächlich sind die Fuchsköpfe viel genügsamer und meckern nicht. Ihr Fell ist neben dem Spinnen auch zum Filzen geeignet. Anfang September kam Alfons, ein Fuchskopfschafbock dazu. Zuerst wirkte er friedlich, aber in der Herde machte er den älteren Damen mit seiner Dominanz das Leben schwer. Im Oktober veränderte sich das Verhalten unserer Eselin Rosi schlagartig. Eine Erkrankung des Gehirns konnte nicht aufgehalten werden. Sie konnte nicht mehr fressen und nur noch im Kreis laufen. Der Abschied fiel uns schwer, sie gehörte seit 10 Jahren zum Hof. Da wir dringend Gesellschaft für die zweite Eselin brauchten, haben wir uns Rainer, einen kleinen Eselhengst ausgeborgt, Nachwuchs ist erwünscht.