: Jahresrückblick 2004

Vorgeschichte

Auf der Suche nach einem eigenen Hof begegneten wir im Mai 2003 dem ehemaligen Volkseigenen Gut in Börnecke bei Görzke. Wir schwebten zwischen unserer Begeisterung für die 2 ha Fläche am Hof mit einem kleinen Park aus Laub- und Obstbäumen und dem Schock über 2000qm sanierungsbedürftige Gebäude. Nachdem wir ein positives Ergebnis der Bodenproben unserer zukünftigen Gemüsefläche erhielten, entschlossen wir uns endgültig zum Kauf. Im Dezember 2003 konnten wir dann endlich den Kaufvertrag unterzeichnen. Da wir zum 1.April 2004 einziehen wollten, blieben uns 6 kinderfreie Wochenenden zur Umgestaltung des Verwaltungsgebäudes in einen Lebensraum. Somit blieb trotz Hilfe von Freunden nur Zeit für das Allernötigste.

Start in Börnecke

Über Monate stand uns nun ein Spagat zwischen Haussanierung und Landbau bevor: Umbau der Lohnbuchhaltung in ein Badezimmer, neue Wasserrohre, neue Öfen, neue Schornsteine einerseits und Gemüseanbau mit einfachster Technikausstattung andererseits. Den Gemüseacker ließen wir umpflügen und durchgrubbern. Auf 2/3 der Fläche wurde eine Gründüngung eingesät. Das bedeutete 2 Tage Auf und Ab mit der einreihigen Sämaschine. Auch das 45qm große Frühbeet musste schnell eingegraben werden, da es für die Jungpflanzenanzucht dringend benötigt wurde. Der gesamte Frühling und Frühsommer vergingen mit Aussaat, Pikieren und Auspflanzen. Die Einrichtung eines Kräutergartens machte dabei besonders viel Arbeit. Danach ging es, beinahe zu spät, ans Unkrautjäten. Schon bald konnten wir die sofortige Bio-Anerkennung für die Gemüsefläche erhalten. Die auch zum Hof gehörenden 5ha Ackerfläche befinden sich in Umstellung und sind mit Kleegras eingesät.

Bilanz der Anbausaison

Wir ernteten 1200 Salatköpfe, 337 Kohlrabis, 500 Kräuterbunde, 235 Bund Lauchzwiebeln, 139kg Mangold, 365 Möhrenbunde, 220 Rote-Bete-Bunde, 120kg rote Bete lose, 158kg Spinat, 186 Bund Stielmus, 270kg Zucchini, 53kg Bohnen, 50kg Rucola; außerdem: Fenchel, Grünkohl, Kresse, Pastinaken, Tomaten, Blumen, Äpfel, Birnen, Brombeeren, Mirabellen und Kirschen. Dabei hatten wir im Frühling und Frühsommer großes Glück mit dem feuchten Wetter. Durch die trockenen Wochen im Juli und August erlitten wir einige Verluste, da der sandige Boden sofort austrocknete.
Der Mangel an Maschinen machte sich besonders zum Ende der Pflanzsaison bemerkbar. Es gelang uns nur unzureichend, die zuvor mit Gründüngung bewachsenen Flächen umzubrechen, weshalb die nachfolgenden Kulturen nur kläglich wuchsen.
Ein anderes großes Problem waren die Wühlmäuse. Sie zogen endlose Gänge durch den Acker und fraßen reihenweise Möhren, Pastinaken und Petersilienwurzeln.

Die GemüseKiste

Wöchentlich liefern wir über 100 Abo-Kisten Richtung Berlin zu unseren Kunden. Dabei bemühen wir uns, neben dem eigenen Obst und Gemüse möglichst Produkte aus der Region, entspechend der Jahreszeit, zu vermarkten. Dafür arbeiten wir mit Bio-Höfen aus dem Fläming zusammen: dem Hof "Neue Mühle" in Dahnsdorf (Kartoffeln, Wintergemüse), Cometha e.V. in Grützdorf (Obst) und dem Öko-Hof "Märkische Heide" in Rädel (Eier und Suppenhühner). Außerdem bestehen zum Hof Eichhorn in Rüdnitz (Kartoffeln, Gemüse, Äpfel, Saft, Schafsfleisch) und dem Obsthof Facklam in Schwerin langjährige Geschäftsbeziehungen. Den Rest der Ware beziehen wir vom Bio-Großhandel.